Zum 135. Geburtstag Wilhelm Leuschners: Wissenschaftsstadt Darmstadt und DGB Südhessen zeigen Ausstellung im neuen DGB-Haus an der Waldspirale
Darmstädter Wilhelm Leuschner-Ausstellung wird wiedereröffnet, feierte im Oktober 2024 bereits im Justus-Liebig-Haus Premiere / Vernissage: Freitag, 13. Juni 2025, 18.30 Uhr / Gemeinsame Ausstellung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der DGB Region Südhessen und der Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth / Laufzeit vom 13. Juni 2025 bis 28. November 2025 im neuen DGB-Haus an der Waldspirale (Friedberger Str.25) / Facettenreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und dem Theaterstück „Die Vermessung der Demokratie“ zwischen September und November 2025
Zu seinem 135. Geburtstag (15.06.2025) und im Zeichen des 80. Jahrestags der Befreiung Europas von der NS-Diktatur 1945 erlebt die von der Wissenschaftsstadt Darmstadt in Kooperation mit der Wilhelm Leuschner-Stiftung Bayreuth produzierte Ausstellung „Zukunft braucht Erinnerung: Wilhelm Leuschner (1890 – 1944). Ein Leben für Gewerkschaft und Gemeinwohl, Freiheit und Recht, Demokratie, Kultur und Bildung, Sozialstaat und Frieden am Freitag, 13. Juni 2025 ihre Wiedereröffnung. Im Blickpunkt der Ausstellung, die eigens mit neuen Bild- und Text-Zusatztafeln ergänzt wurde, steht das Leben des Gewerkschaftsführers und SPD-Politikers, Widerstandskämpfers und Netzwerkers Wilhelm Leuschner (1890-1944), der in Hessen letzter demokratischer Innen- und Arbeitsminister war und nach einem gelungenen 20.Juli-1944 Umsturz Vize-Kanzler oder gar Kanzler eines neuen Deutschlands geworden wäre. Der Vernissage-Termin ist Freitag, 13. Juni 2025, um 18.30 Uhr im neuen Darmstädter DGB-Haus an der Waldspirale, im neuen Wilhelm-Leuschner-Saal, im 3. Stock, in der Friedberger Str.25 (direkt vis-à-vis zur Waldspirale). Es sprechen zur Wiedereröffnung: Der Regions-Geschäftsführer des DGB Südhessen Jens Liedtke, Oberbürgermeister Hanno Benz (Schirmherr der Ausstellung) und der DGB-Bezirksvorsitzende Hessen-Thüringen Michael Rudolph. Danach gibt es eine kurze Ausstellungs-Rundführung. Im Anschluss, ca. 20.00 Uhr, folgt eine vom DGB Südhessen organisierte Talkrunde mit dem Leuschner-Kenner und -forscher Wolfgang Hasibether (Stiftungsratsvorsitzender der Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth und Initiator der Wilhelm Leuschner-Gedenkstätte Bayreuth), zum Thema „Warum Wilhelm Leuschner heute noch aktuell ist. Zwischen Gewerkschaft und Sozialdemokratie: Leitfigur des gewerkschaftlichen Widerstands, Kämpfer für Freiheit, Recht, Demokratie und Sozialstaat“. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, sind herzlich eingeladen.
Die Darmstädter Schau ist eine Kooperation der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit der DGB-Region Südhessen und der Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth – und wird vom Freitag, 13. Juni 2025, an bis Freitag, 28. November 2025, im neuen DGB-Haus an der Waldspirale, Friedberger Str.25, 3.Stock, im Luise-Büchner-Saal (direkt neben dem Wilhelm-Leuschner-Saal) zu sehen sein. Öffnungszeiten: Mo-Fr von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr u. Fr., von 9.00 Uhr bis 14.30 Uhr (außer bei Veranstaltungen). Der Eintritt ist frei.

Schulklassen-Rundführungen auf Anfrage möglich: darmstadt@dgb.de oder martin.frenzel@darmstadt.de

Weitere Infos:
Im Blickpunkt der Wilhelm Leuschner-Ausstellung, die bereits im Oktober 2024 im Justus-Liebig-Haus für fünf Wochen zu sehen war, steht der ganze Wilhelm Leuschner, nicht zuletzt der begnadete Netzwerker, Brückenbauer und Pragmatiker mit visionärem Weitblick: Seine Jugendjahre als Jugendstil-Holzbildhauer, Kind der Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung, später als Gewerkschaftsvorsitzender in Darmstadt, Begründer der Volkshochschule, Kultur- und Theater-Förderer, Stadtverordneter, Magistratsmitglied, SPD-Politiker, Innen- und Arbeitsminister des Volksstaats Hessen (mit Darmstadt als Hauptstadt), als maßgebliches ADGB-Bundesvorstandsmitglied und von 1933 an heimlicher ADGB-Vorsitzender, seine Leidenszeit in diversen Zwangsarbeitslagern und Foltergefängnissen der Nazis, als Kopf des deutschlandweiten, geheimen zivilen Widerstands-Netzwerks gegen die Nazi-Diktatur und Schlüsselfigur des 20.Juli 1944-Umsturzversuchs, seine Ermordung nach schwerer Folter in Berlin-Plötzensee am 29.September 1944 durchs NS-Regime, seine Bedeutung und Aktualität als leuchtendes Vorbild für Mut, Anstand, aufrechten Gang und Zivilcourage bis heute. Nicht zuletzt gilt Wilhelm Leuschner als der Vater und Wegbereiter der Einheitsgewerkschaft. Sein kurz vor seiner Hinrichtung geäußertes Vermächtnis: „Schafft die Einheit!“ Wenn der Umsturzversuch des 20. Juli 1944, der nur möglich war dank Leuschners deutschlandweitem zivilem Vertrauensleute-Widerstandsnetzwerk, geglückt wäre, dann wäre er, Wilhelm Leuschner, nicht Hans Böckler, nach Kriegsende 1945 zur unbestrittenen Führungsfigur der Gewerkschaftsbewegung aufgestiegen.
Der Kern der Ausstellung wurde von der Wilhelm-Leuschner-Stiftung Bayreuth und dessen Kurator (und ehemaligen DGB-Vorsitzenden Oberfranken) Wolfgang Hasibether konzipiert. Die Darmstädter Schau wurde durch neue, von der Wissenschaftsstadt Darmstadt in Auftrag gegebenen Zusatz-Tafeln mit Texten von Martin Frenzel (Amt für Kommunikation der Wissenschaftsstadt Darmstadt) und der grafischen Gestaltung der Darmstädter Illustratorin Nicole Schneider eigens ergänzt. (Die Schau war bereits im Monat Oktober 2024 fünf Wochen lang in der Empfangshalle des Justus-Liebig-Hauses zu sehen.)
Ergänzt wird die Ausstellung um ein vom DGB Südhessen organisiertes, facettenreiches Rahmenprogramm: Mit Vortrags- und Gesprächsabenden rund um Wilhelm Leuschner und sein Wirken, aber auch dem bundesweit erfolgreichen Theaterstück „Die Vermessung der Demokratie“ mit dem Schauspieler Jan Uplegger. Näheres wird noch bekannt gegeben – unter: www.suedhessen.dgb.de