Kabarettistisches DJ-Set

Vor seinem kabarettistischen DJ-Set durch die Geschichte, hat uns Jürgen Becker einiges verraten: Sein peinlichstes Lieblingslied, warum die E-Gitarre die Welt verbessert hat, und über den grünen Klee gelobt hat er uns auch noch.

Du bist oft bei uns aufgetreten, hast mit dem Publikum Kölsch getrunken, bist bei einem Festival Trecker über die Felder in Reusrath gefahren. Hast du besondere Erinnerungen an Langenfeld, den Schauplatz und deine Auftritte hier?
Jürgen Becker: Nicht nur an den Schauplatz, auch der Schaustall ist mir in bester Erinnerung. Langenfeld kann stolz sein auf seine blühende, fantasievolle Kulturlandschaft. Und bei jeder Anfrage schwingt ein unschlagbares Argument mit: „Wilfried Schmickler war auch schon da!“

Magst du etwas detaillierter verraten, worum es in deinem neuen Programm geht?
Jürgen Becker: Wir sind ja aufgewachsen mit den biblischen Satz: „Am Anfang war das Wort“. Der ist aber völlig falsch! Am Anfang war die Musik, sie kam vor der Sprache und gibt bis heute unserem Fühlen und Denken Struktur. Wer Musik für eine nette Nebensächlichkeit hält, liegt völlig falsch. Studien belegen: Kinder, die zuverlässig zwei Stunden pro Woche Musikunterricht haben, sind besser in Mathe, in Englisch, Französisch und später dann auch besser im Bett! Kann uns also die Wirkmächtigkeit der Musik helfen, die drängenden Probleme der Zeit zu lösen? Diese Frage beantworte ich in „Deine Disco“ im Schauplatz.

Was ist dein peinliches Lieblingslied im Moment?

Jürgen Becker: In meiner Jugend nannte man ihn den Heintje für Besserverdienende: Reinhard Mey. Und er singt mit 81 immer noch. Ein Ohrwurm ist mir ein bisschen peinlich, aber ich werde ihn nicht los:

So viele Sommer mit dir verbracht,

Mit dir geliebt und geweint und gelacht.

Lass uns den Sommertag heut‘ glücklich leben,

Wie viele Sommer mag es noch geben?

Kannst du dich an den ersten bewusst wahrgenommen Song erinnern?

Jürgen Becker: Backe Backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen. Wer will guten Kuchen backen, der muss haben sieben Sachen. Ich frage im Schauplatz, wer die sieben Sachen noch kann!

Dein schönstes Konzert?

Jürgen Becker: Santana in der Kölner Sporthalle.

Laut Joseph Beuys kann nur mit Kunst die Welt verändert werden. Welche Songs haben die Geschichte verändert und die Welt verbessert?
Jürgen Becker: Es waren viele Songs, aber vor allem ein Instrument: Die E-Gitarre. Ein halbes Jahrhundert hat es gebraucht, bis die so richtig funktionierte. Dann hat sie aber unsere verknöcherte Gesellschaft nach dem Krieg mit einem akustischen Tritt in den Arsch in die Moderne befördert.

Vielen Dank!

ka