Doggerland - Der versunkene Archipel in der Nordsee
Friedensplatz 1
64283 Darmstadt
Noch vor rund 10.000 Jahren konnten unsere Vorfahren trockenen Fußes von Dänemark oder den Niederlanden zu den Britischen Inseln wandern. Dank eines 120 Meter niedrigeren Meeresspiegels lagen weite Teile der heutigen Nordsee trocken. Dort, wo heute der schlammige Grund der Nordsee liegt, erstreckte sich einst ein weites, fruchtbares Land – Doggerland. Dort gab es an manchen Stellen Seen, Marschland und ausgedehnte Feuchtgebiete. An anderen Orten dominierten weite grasbewachsene Täler, an die sich bewaldetes Hügelland anschloss. In ihm fanden unsere Vorfahren reiche Jagd- und Fischgründe und entwickelten eine fortgeschrittene Kultur. Doch vor gut 8.000 Jahren begann dieses steinzeitliche Paradies durch die allmähliche Erwärmung des Klimas und das Abtauen der eiszeitlichen Gletscher im Meer zu versinken. Ihr Schmelzwasser ließ die Pegel der Meere langsam wieder ansteigen, zunächst um knapp zwei Zentimeter pro Jahr. Im Doggerland führte dies dazu, dass sich der Atlantik von Norden und Westen her immer weiter in das ausgedehnte Land hineinfraß. In der Zeit vor rund 9.000 Jahren waren dadurch tieferliegende Gebiete bereits zeitweise überschwemmt, einige Sen und Feuchtgebiete wandelten sich zu Brackwasserflächen oder Salzmarschen. Doggerland wurde allmählich zum Archipel. Etwa vor 8.200 Jahren ereignete sich eine zusätzliche Katastrophe. Am Kontinentalhang vor der Küste Norwegens löste sich ein gewaltiger Hangrutsch. Auf 290 Kilometer Länge rutschte die Schelfkante ab und 3.500 Kubikkilometer Geröll, Sediment und Gestein rasten den Hang hinunter in die Tiefsee. Erst nach rund 800 Kilometern kam die unterseeische Lawine zum Stehen. Für die steinzeitlichen Bewohner der umliegenden Küsten hatte diese größte bekannte submarine Rutschung verheerende Folgen. Denn sie löste einen Tsunami aus, der die Küsten des Nordatlantiks mit bis zu 20 Meter hohen Wellen überflutete, ähnlich des Tsunamis an Japans Küste im Jahre 2011. Auch das Doggerland wurde von diesem Tsunami getroffen, das Wasser stieg um bis zu neun Meter hoch und überflutete rund 2.000 Quadratkilometer des Doggerlands. Der endgültige Untergang von Doggerland fand jedoch erst einige Zeit nach der Storegga-Rutschung statt. Mit der anhaltenden Erwärmung und Eisschmelze stieg der Meeresspiegel weiter an, vor rund 7.500 Jahren könnte das Wasser dann auch die letzten Inseln dieses alten Lebensraums überflutet haben – Doggerland existierte nicht mehr.
Eintritt: frei
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