Im Reisebus mit Winnetou, -one und -three 

Neue Programme von Künstlerinnen und Künstlern entstehen aus mannigfaltigen Gründen. „Dogensuppe Herzogin – Ein Austopf mit Einlage“ erblickte das Licht der Bühne – so gibt Jochen Malmsheimer kokett zu – weil sein Agent ihn wieder durchs Land schicken wollte, der Agentureinnahmen wegen. Publikum wie Schauplatz möchten ein Dankeschön an die Darstellendenvermittlung aussprechen, gäbe es sonst doch diesen großen Spaß mit Jochen Malmsheimer, seiner Gattin, Winnetou, -one und -three sowie Long John Silver und anderem Heldengeschichtenpersonal nicht.  

Nun also geht es gemeinsam – im klimatisierten Komfortreisebus – nach Venedig. Das alles ist natürlich nur Tarnung. Malmsheimer verpackt im launigen Reisetagebuch nicht weniger als den Versuch der Gesellschafts-, ach was!, der Weltrettung. Und das mit Mitteln der Poesie, des Verstandes und des Humors. Kabarett war noch nie wichtiger als nun, oder, um Herrn Malmsheimer sprechen zu lassen:  

„Die cerebrale Fäulnis in diesem Land war, subjektiv gefühlt, immer schon hoch, aber nun lässt sich dieses trübe Faktum nicht mehr nur im Experiment nachweisen, sondern ist für uns alle, die wir über ein entwickeltes humanoides Sensorium, über Geist, Witz, Verstand und Geschmack verfügen, fühlbar im Freiland angekommen. Und dort im Freiland zelte ich, bereit, sich diesem geradezu enzephalen Unsinn, gegürtet mit dem Schwert der Poesie, gewandet in die lange Unterhose tröstenden Mutterwitzes und weiterhin unter Verzicht auf jegliche Pantomime, in den Weg zu stellen.“  

Und was bedeutet nun der Programmtitel? „Dogensuppe Herzogin?“ Das wird Jochen Malmsheimer den Gästen im Schauplatz am 18. November natürlich selbst erklären.  

Ka