Regisseur Aki Kaurismäki hat schon 2017 seinen Rückzug vom Filmgeschäft verkündet, jetzt ist schon die Rede vom vielleicht schönsten Rücktritt vom Rücktritt. „Fallende Blätter“ erzählt von zwei einsamen Menschen, die zufällig im nächtlichen Helsinki aufeinandertreffen. Beide sind auf der Suche nach der ersten, einzigen
und endgültigen Liebe ihres Lebens. Der Weg zu diesem ehrenwerten Ziel wird erschwert durch die Alkoholsucht des Mannes, verlorene Telefonnummern, die Unkenntnis des Namens und der Adresse des jeweils anderen – und nicht zuletzt durch die allgemeine Tendenz des Lebens, denjenigen, die ihr Glück suchen, Steine in den Weg zu legen. Diese sanfte Tragikomödie, die bereits als verschollen galt, kann als „vierter  Teil“ von Aki Kaurismäkis Arbeitertrilogie (Schatten im Paradies, Ariel und Das Mädchen aus der Streichholzfabrik) angesehen werden. Mit der für Kaurismäki typischen Mischung aus heiterer Melancholie bieten
„Fallende Blätter“ die richtige Stimmung zur passenden Jahreszeit.

g.h.