Er kommt. Er sitzt. Er erzählt. Und das Publikum liegt – vor Lachen!

Wenn Ralf Senkel, der rheinische „Berufsuntätige“ im kultverdächtigen Jogginganzug, die Bühne betritt (oder besser: besetzt), bleibt kein Auge trocken. Mit lakonischem Charme, trockenem Humor und einer Prise Kölsch beobachtet er das ganz normale Chaos des Alltags – messerscharf, absurd komisch und manchmal entwaffnend ehrlich.

Ob Selfie-Wahn, Online-Shopping oder Nachbarn, die lieber bei „Beate Uhse“ als bei Amazon bestellen – Senkel hat zu allem eine Geschichte. Sein Fazit: „Heutzutage wird alles fotografiert, aber keiner macht sich ein Bild.“ Treffender lässt sich der Wahnsinn unserer Zeit kaum beschreiben.

Als Stand-up-Comedian im Sitzen macht Senkel das, was er am besten kann: hinschauen, nachdenken und herrlich trockene Pointen abfeuern. Zwischen Kabarett und Comedy balancierend, erzählt er von Dorfleben, DHL-Paketen und Polyesterjacken, als wären sie Teil einer großen philosophischen Studie über die Menschheit – nur viel lustiger.

Preise und TV-Auftritte hat er längst gesammelt, unter anderem bei „Mitternachtsspitzen“ (WDR) und im „Quatsch Comedy Club“. Doch Ralf Senkel bleibt bodenständig – auf seinem Stuhl.

Ein Abend mit ihm ist wie ein Besuch beim Nachbarn, der immer denselben Trainingsanzug trägt, aber die besten Geschichten kennt. Und am Ende denkt man sich: „Der hat gesessen!“ – im doppelten Sinne.

Ralf Senkel – der Mann, der zeigt, dass man auch im Sitzen große Comedy machen kann.